In der Woche von Sonntag, dem 12.03.2000, bis Freitag, den 17.03.2000, fuhren Schüler der Physik-Kurse unseres Gymnasiums in die Hansestadt Hamburg. So wie jedes Jahr waren wieder viele Attraktionen naturwissenschaftlicher und kultureller Art geplant.
Nach einem nächtlichen Bummel an den Landungsbrücken und durch St. Pauli begann der Montag mit dem Kernkraftwerksbesuch Brokdorf. 8.00 Uhr holte uns ein Bus von dem Jugendgästehaus ab und fuhr mit uns zum KKW Brokdorf. Hier erhielten wir eine anderthalbstündige Einführung über die Energiegewinnung durch die Kernkraft. Natürlich gesteuerte Vorgänge wurden uns wieder bewusst aus Klasse 10, Physikunterricht. Danach schloss sich eine Führung durch das KKW an. Die Sicherheitsvorkehrungen, Sauberkeit und die computergestützte Steuerung der ganzen ablaufenden Vorgänge waren für uns sehr interessant. Im Anschluss an das KKW beförderte uns der Bus nach Stadl zum Windpark. Wir konnten uns mit der Energiegewinnung aus der Windkraft vertraut machen. Leider reichte die Zeit nicht aus, um länger verweilen zu können.
Am Dienstag, den 14.03.2000, fuhren wir zu dem einzigen privaten Museum der Elektrizität in Deutschland, dem "Electrum". Hier wurden wir sachkundig durch die Geschichte der Forschung und Nutzung der Elektrizität der Hamburgischen Elektrizitätswerke geführt. Die Führung gestaltete sich wie eine Zeitreise durch die Entdeckungen und technischen Entwicklungen rund um die Elektrizität. Nach ein wenig Theorie bestaunten wir die Siemens - Generatormaschinen, Kohlelampen, altertümlichen Staubsauger und Femsehr, sowie das Prunkstück dieses Museums, einen original Zuse - Rechenautomaten.
Die große Hafenrundfahrt war ein weiteres Highlight in unserem Tagesprogramm. Wir fuhren mit einer Barkasse von den St. Pauli-Landungsbrücken durch die historische Speicherstadt, hin zu modernen Lagerhallen und durch ein gigantisches Schleusensystem in die eigene Hafenanlagen, wo wir die "großen Pötte" zu Gesicht bekamen. Angesichts der gigantischen Ausmaße dieser Schiffe kam uns die Barkasse, auf der wir uns befanden, richtig winzig vor. In den Blom + Voss Werftanlagen sahen wir diverse Schiffe, die zur Reparatur in den Trockendocks lagen.
Wenn man Hamburg besucht, liegt es nahe eines der drei Musicals zu besuchen. Am Dienstagabend besuchten wir das Musical "Cats". Die Gestaltung der Bühne geht sehr kunstvoll in den Zuschauerraum über. Die Geschichte von "Cats" einmal live erleben zu können ,war für uns sehr beeindruckend.
Am Mittwoch, den 15.03.2000, ging es hinein in die Altstadt. Eines der schönsten und wertvollsten Gebäude der Stadt ist das Rathaus.
Ein fachkundiger Führer geleitete uns durch die prunkvoll mit Leder- und Samttapeten sowie mit Gold verzierten Räume und Amtssäle des Senats. Uns wurden eine Vielzahl von Fakten über die bewegte Geschichte dieses Gebäude dargebracht. Am Ende des Rundganges verließen wir, beeindruckt von der Pracht dieser architektonischen und künstlerischen Meisterwerke, das Rathaus. Eines der Wahrzeichen der Hansestadt ist der "Michel"- eine Kirche von unglaublicher Schönheit, mit Goldverzierungen an Wänden und Decke, aufwendige Schnitzereien an der Kanzel, Gemälde und drei Orgeln. Wir nahmen an der täglichen weltlichen Andacht teil und lauschten den anschließenden Tönen der Orgeln. Am Donnerstag, den 16.03.2000 fuhren wir mir U- Bahn zur Holsten-Brauerei. Ein langjähriger, jetzt pensionierter Braumeister führte uns durch die Fabrikationshallen. Der Rundgang begann mit einem kurzen, aber sehr informativen Video über die Geschichte der deutschen Braukunst und insbesondere über die Tradition des "Deutschen Reinheitsgebotes". Anschließend wurden wir durch die hochmoderne Steuerzentrale geführt. Staunend erfuhren wir, dass seit der Einführung der Computersteuerung in der Brauerei nur noch 15 Arbeitskräfte im Schichtsystem in der eigenen Produktion arbeiten. Während mit traditioneller Methodik für weniger große Biermengen ein vielfaches an Arbeitskräften benötigt wurde. Nachdem wir die Besichtigung der Steuerzentrale abgeschlossen hatten, setzten wir unseren Rundgang durch die Produktionsanlagen fort. Zum Abschluss lud man uns zu einer Verkostung des Bieres ein, dessen Produktion wir zuvor beobachten konnten. Am Nachmittag besichtigten wir das Hamburgische Museumsschiff. Danach ging es auf in die Speicherstadt. Es war sehr interessant die alten Speicher für Gewürze, Teppiche sowie andere Dinge sehen zu können. Ein Besuch des Zollmuseums war ein würdiger Abschluss. Der Höhepunkt des letzten Abends war der Besuch des zweiten Musicals "Phantom der Oper".
(Frau Katz)